Elite: Dangerous

Elite: Dangerous

Kurz vor Weihnachten 2014 war es endlich soweit: Elite:Dangerous war erschienen!

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Elite? Ja, Elite!
Die Älteren unter uns kennen das Spiel noch aus alten Zeiten, denn es lief auf eigentlich jedem Computer der damaligen Zeit. Da die Rechner damals nicht sonderlich performant waren, war es teilweise nur schwarz-weiß und man hat nur Umrisse der Raumschiffe gesehen, was dazu führte, dass man auch durch die Schiffe durch gucken konnte.
Ja, das war schon was! Ich habe das Spiel auf dem Amiga gespielt und dort war es schon richtig toll.

So war das Original:

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Für alle, die es nicht kennen, will ich mal erklären was das Spiel ist und was es damals ausgemacht hat:

Elite ist das erste 3D-Raumschifspiel, in dem man frei durch das Universum fliegen konnte. Man ist in Weltraumstationen hinein geflogen, um Handel zu treiben und sein Raumschiff auszurüsten, zu reparieren und zu verbessern.
Man wurde während der Flüge von Sonnensystem zu Sonnensystem gerne mal von Piraten angegriffen und musste sich verteidigen. Innerhalb der Sonnensysteme wurde natürlich auch gerne mal gekämpft.
Die Schiffssteuerung war neu und herausfordernd, denn man konnte sich nur um seine Flugachse herum drehen (wie ein Korkenzieher) und nicken, also die Nase hoch oder ruter ziehen. Das machte es recht schwer in Stationen zu fliegen, die sich selber ständig um die eigene Achse gedreht haben. Die Kämpfe waren auch recht schwer, denn nur zu schnell war das gegnerische Raumschiff neben dem Zielkreuz und mann musst sich drehen und nicken um das Schiff wieder irgendwie in die Mitte zu bekommen.
Je länger man gespielt hatte desto leichter fiel es einem. Aber der Anfang war wirklich hart!
Man ist einfach sehr schnell gestorben, da man noch keine guten Waffen und keinen richtigen Schutz hatte. Eine Berührung mit der Station führte zudem zum sofortigen Tot.
Erst als man durch das Handeln so viel Geld zusammen bekommen hat, sich einen Landecomputer zu kaufen und sein Schiff langsam auszurüsten, kam Schwung ins Spiel.
Das Weltall wollte erkundet werden. Immer auf der Suche nach guten Warenangeboten, die sich in anderen System gewinnbringend verkaufen ließen. Und es gab für die damalige Zeit echt viele Sternenesysteme. Soviel ich weiß, gab es 8 Galaktische Karten, auf denen je 256 Sternsysteme drauf waren.
Na ja, jedenfalls musste man Elite werden. Durch Kampf, Handel und Missionserfüllung.
Ich hatte das damals geschafft und ich war begeistert vom Spiel.

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Ein Blick auf die Raumstation in Lave

Ein Blick auf die Raumstation in Lave

Jetzt aber zu Elite: Dangerous.
David Braben, einer der damaligen Spielersteller, wollte das Spiel neu aufleben lassen.
Realistisch sollte es sein und es sollte die ganze Galaxie, mit ihren rund 400 Milliarden Sternen, bereist werden können.
Und er hat es geschafft!

Das Spiel wurde über Kickstarter vorfinanziert und man konnte am Erlös schon sehen, dass es unheimlich viele Menschen gibt, die dieses Spiel haben wollten. Als Kickstarterziel waren, glaube ich, 300.000 Pfund angesetzt und eingespielt wurden über 1.500.000 Pfund!

Obwohl das Spiel Ende 2014 raus kam, ist es noch lange nicht fertig. Und es wird wohl nie fertig werden.
Wie, nicht fertig? Lässt es sich überhaupt spielen?
Na klar!
Nicht fertig bezieht sich auf die Möglichkeiten im Spiel, die noch kommen sollen. Trotzdem ist das natürlich schon ein Spiel. Ein Endlosspiel mit dem Maximalziel überall Elite zu werden (Handel, Kampf, Erkundung)!

Im Hangar ist man geschützt

Im Hangar ist man geschützt

Grundsätzlich läuft es genauso ab, wie beim Klassiker. Man beginnt als recht armer Mensch mit einem kleinen Raumschiff und ein paar wenigen Crediteinheiten. Um Geld zu verdienen muss man Waren auf Stationen kaufen und bei anderen Stationen gewinnbringend verkaufen. Auf jeder Station gibt es auch eine Auftragstafel. Hir kann man Aufträge unterschiedlicher Art annehmen. Mal soll man Waren von hier zu einer anderen Sation bringen. In diesem Fall muss man die Ware nicht extra kaufen, sondern spielt einen Kourier. Dann soll man etwas in dieses System liefern. Das muss man dann natürlich in einem anderen System kaufen. Ja und es gibt auch Kampfmissionen oder illegale Dinge, die erledigt werden wollen. Selbst humanitäre Aufträge können angenommen werden. Die bringen dann kein Geld und man muss sogar die Waren aus eigener Tasche bezahlen. Aber dadurch kann man die Gunst des Systems oder der ganzen Fraktion als Lohn bekommen. Das lohnt sich!
Hat man erst einmal das Vertrauen von gewissen Organisationen erlangt, bekommt man Aufträge, die viel mehr Geld einbringen. Oder aber man wird befördert und bekommt als Belohnung die Erlaubnis in Sonnensystem fliegen zu dürfen, die vorher noch gesperrt waren.

Innerhalb einer Station

Innerhalb einer Station

Jede Handlung in dem Spiel wirkt sich auf das System oder ganze Bereiche aus. Auch der einfache Handel wirkt sich aus. Das ganze Gefüge ist nicht starr sondern recht beweglich.
Es gibt ein Newsboard, wo man über die neuen Gegebenheiten Informiert wird. Kriege werden geführt, Herrscher sterben, Krankheiten breiten sich aus und Neues wird entdeckt.

Es gibt noch andere Möglichkeiten um an Geld zu kommen. So kann man unbekannte Sonnensysteme erkunden und die so gewonnenen Daten an andere Systeme verkaufen. Je nachdem, wie gut man die Systeme erkundet hat und was dort vorzufinden ist, bekommt man ein gutes Sümmchen zusammen. Ich habe schon Systeme erkundet die über 100.000 Credits gebracht haben.
Um so viel Geld zu bekommen, müssen die Daten gut sein. Und da kommt schon das erste Problem. Um gut zu verdienen muss ich vorher viel Geld investieren.
Denn wenn man beginnt, hat man nur einen einfachen Umgebungsscanner und einen einfachen Detailscanner. Der Umgebungsscanner muss manuell ausgelöst werden und das kann man mit einem Sonar vergleichen, der einen Ping sendet und alles was in der Region zu finden ist als Echo aufzeichnet. Jetzt weiß ich schon einmal, ob im Umkreis von 500 ls (Lichtsekunden) Sonnen, Planeten oder Asteroiden sind.

Mitten im erkundeten Bereich und trotzdem war vor mir noch niemand da.

Mitten im erkundeten Bereich und trotzdem war vor mir noch niemand da.

Das ist schon einmal etwas wert. Aber wenn ich die einzelnen Objekte richtig scanne, erhöht sich der Wert der Daten gewaltig. Man muss dazu das Objekt zum Ziel machen und je nach Größe des Objektes nah heran fliegen. Jetzt startet ein Objektscanner und ermittelt um was es sich denn da handelt. So wird z.B. der Wert einer Sonne, die mittels Umgebungscanner rund 200 Cr bingt, auf 600 Cr erhöht. Da lohnt sich schon da hin fliegen. Es geht aber noch besser. Man kann nämlich für teures Geld noch bessere Scanner kaufen, die dann den Wert nocheinmal verdoppeln!
Genauso gibt es auch bessere Umgebungsscanner, die viel größere Umkreise haben oder sogar das komplette System scannen. Jetzt erkennt man viel mehr Objekte ohne mühsam durch das System zu fliegen und nach den Objekten zu suchen. Solch eine Investition macht sich aber schnell bezahlt, denn man spart Zeit beim Erkunden und erhöht mit jedem besseren Scanner den Wert der Daten enorm.

Wenn man keine Lust auf Handel oder das Erkunden hat, kann man sich auch einen Bergbaulaser und eine Raffinerie kaufen und selber nach Erzen suchen, die dann an Stationen gut verkauft werden können. Problem dabei: Man braucht in der Regel eine Erlaubnis zum Schürfen oder aber man muss in ein System fliegen, welches noch niemanden angehört. Da können schon einmal recht weite Wege zustande kommen. Es lohnt sich aber, weil man relativ wenig investieren muss. Ich habe den Weg aber noch nicht eingeschlagen und deswegen kenne ich die Kniffe nicht genau.

Mein momentanes Schiff. Die Cobra in Chrom

Mein momentanes Schiff.
Die Cobra in Chrom

Ein weiterer sehr lukrativer Weg ist die Kopfgeldjagt. Man muss lediglich andere Piloten finden, auf die ein Kopfgeld ausgesetzt ist, und diese vernichten. Klingt leicht, ist es aber nicht!
Denn wie schon vorhin erwähnt, startet man mit einem kleinen Schiff. Es hat wenig Ausrüstung, schwache Waffen und kaum Schutz. Die kleinen Schiffe sind zwar wendiger als größere Schiffe, aber da die Feuerkraft recht gering ist, ist ihre Überlebenschance nicht sehr hoch.
Also muss man erst einmal mit anderen Mitteln an genügend Geld kommen um die Waffen, die Ausrüstung und die Power zu erhöhen. Gegen Schiffe gleichen Typs kann man dann schon recht gut bestehen. Gegen größere Schiffe bleibt es aber spannend. Alleine schon wegen der Feuerkraft. So ein kleines Schiff hat 2 Slots für Waffen und die Waffen, die da rein passen, sind recht klein. Man kämpft also quasi mit einem Messer gegen ein Schwert. Zudem kann ein größeres Schiff auch mehr Waffen tragen als ein Kleines. Ist man ersteinmal im Visier des großen Schiffes, kann es recht schnell Bumm machen und der Kampf ist verloren.
Man selber stirbt nicht, aber das Schiff ist jetzt weg und mit ihm die gesamte Ladung und die Daten der erkundeten Sonnensysteme. Zum Glück ist das Schiff versichert und 95% der Kosten werden von der Versicherung übernommen. Das bedeutet aber, dass 5 % von einem selber aufgebracht werden müssen. Dieses Geld sollte man unbedingt haben, weil wenn nicht, hat man einfach pech gehabt und fängt von vorne an! Sollte man ein anderes Schiff in irgendeinem Hangar haben, kann man auch mit diesem dann starten.
Ja, es ist möglich mehrere Schiffe zu haben. Denn wenn ich ein neues, größeres Schiff kaufe, muss ich mein Altes nicht verkaufen. Man wird es aber zu Beginn immer verkaufen, denn das Geld braucht man einfach.

Es gibt schon recht viele Schiffe, die nach größe auch immer teurer werden. Man kann sagen, dass das nächstgrößere Schiff auch 10 Mal soviel kostet, wie das, was man gerade hat. Und das Schiff will ausgestattet und verbessert werden. Zudem muss man sich auch überlegen, welche Art Schiff man haben will. Es gibt Allrounder, mit denen man gut handeln und gut kämpfen kann. Es gibt reine Kampfschiffe mit wenig Laderaum, dafür schnell, wendig und gefährlich bewaffnet sind, und es gibt Handelsschiffe mit irre Laderaum, die aber auch träge wie ein Tanker fliegen. Die können sich sicherlich gut verteidigen, aber zum Angriff taugen sie nur bedingt.
Ab einer gewissen Größe ist es auch echt sinnvoll einen Landecomputer zu kaufen, denn das Loch, durch das man in die Stationen fliegt, ist dann nur noch wenig größer als man selbst!
Natürlich ist die Steuerung viel besser geworden, als es beim Urspiel war, trotzdem ist es mit den Riesenschiffen nicht leicht zu landen.

Ich habe jetzt vom Handel, vom Abbau, von Aufträgen und der Kopfgeldjagt gesprochen. Was gibt es noch?
So Einiges!
In der Galaxie gibt es 3 große Fraktionen, mit denen man sich arrangieren kann. Die Fraktionen bekämpfen sich teilweise gegenseitig oder aber kämpfen gegen Piraten oder sogar Händler. Schließe ich mich einer Fraktion an, so steigt mein Rang in dieser Fraktion und ich werde mehr und mehr Soldat für diese Fraktion. Das kann zu Missmut der anderen Fraktion gegen mich werden. Ich kann genauso auch den Weg des Piraten einschlagen. Händler überfallen und deren Güter dann auf dem Schwarzmarkt verkaufen.
Auch hier bin ich schnell auf einer Liste und werde von anderen zum Abschuß frei gegeben.
Strafen sind sowieso schnell gegen einen ausgesprochen. Ohne Landeerlaubnis in eine Station zu fliegen, einen Landeplatz blockieren, sich zu lange am Eingang der Station aufhalten, Güter in der Nähe der Station abzuwerfen oder beim Schmuggeln erwischt zu werden kostet sofort Strafgelder.
Werden die Strafgelder nicht innerhalb von 48 Stunden beglichen, wird ein Kopfgeld ausgewiesen und man ist zum Abschuß frei gegeben.

Es gibt seit Februar Communitygoals. Als Ziele, wo alle Spieler zusammenarbeiten können und sollen. So ging es kürzlich um den Bau einer neuen Station und das Beschaffen von Metallen aller Art. Wer da mit macht, bekommt einen kleinen Obulus und macht sich Freunde in dem System. Es gab auch schon Kampfmissionen gegen Aufständige oder aber das Beschaffen von Sternendaten als Gruppenziel.
Diese Dinge sind jetzt nicht so besonders spannend, aber es ist ein gutes Gefühl, wenn man dazu beigetragen hat, solch ein Ziel zu erfüllen.

Mein Schiff aus der Sicht meines Squdleaders

Mein Schiff aus der Sicht meines Squdleaders

Seit kurzem gibt es eine neue Erweiterung und es ist jetzt möglich Squadrone zu bilden. Also mit bis zu 3 anderen Spielern gemeinsam zu arbeiten. Es gibt extra Missionen, die nur in der Gemeinschaft gelöst werden können aber das Spielen als einsamer Wolf ist immer noch genauso möglich.

 

Das Flugsystem:

Es gibt  3 Geschwindigkeiten zum Reisen. Die Erste ist die Unterlichgeschwindigkeit. Nur in dieser Geschwindigkeit kann man kämpfen, Waren einsammeln und Abbau betreiben. Man fliegt mit bis zu 450 km/s im System umher.
die 2te Geschwindigkeit heisst genauso wie die 3te Geschwindigkeit ist aber nicht das Gleiche.
Ich kann mit der 2ten Geschwindigkeit langsamer und schneller als das Licht fliegen. Mit dieser Geschwindigkeit bewege ich mich innerhalb der Sonnensysteme. Andere Spieler, die auch in diesem Modus fliegen, sehe ich als leuchtenden Punkt. Sie ziehen einen Schweif hinter sich her und wirken wie Kometen. Ich kann die Schiffe scannen und ich kann mich mit den Spielern unterhalten. Will ich einen Spieler angreifen, so muss ich ihn aus dieser Geschwindigkeit in die erste Geschwindigkeit heraus ziehen. Dafür muss ich seinen Frameshiftdrive (FSD) unterbrechen (wenn ich den FSD-Unterbrecher an Board habe) und das gelingt mir nur, wenn ich ihn lange genug im Ziel halten kann. Der Gegner kann mir durchaus duch gute Flugmanöver entwischen. Oder er gibt auf und stellt sich dem Kampf.
In der 2ten Geschwindigkeit sehe ich niemanden der in der ersten Geschwindigkeit fliegt. Ich erkenne höchstens, dass in meiner Nähe etwas ungewöhnliches erkannt wurde und dort kann ich dann die Geschwindigkeit wechseln. Was mich da erwartet weiß ich nicht.
Zu guterletzt gibt es noch die 3te Geschwindigkeit bei der man in wenigen Sekunden von einem System ins Andere springt. Hier steuere ich gar nichts und muss nur warten, bis ich im anderen System angekommen bin.

In einem späteren Update soll es die Möglichkeit geben auf Planeten zu landen und man soll auch durch Stationen gehen können. Da bin ich schon sehr drauf gespannt, denn damit hat man tolle neue Möglichkeiten.
Es soll außerdem eine außerirdische Rasse ins Spiel kommen. Ja und bestimmt wird der besiedelte Bereich der Galaxie sich stätig erweitern.

Die ersten Spieler haben es schon geschafft einmal Quer durch die Galaxie zu fliegen und wieder zurück zu kommen. Das hat bei einem ganze 2 Monate gedauert und er hat tolle Videos davon auf Youtube abgelegt.
Das ist sowieso das Beste am Spiel! Die ganze Galaxie kann bereist werden und jedes Sonnensystem ist da. Natürlich sind unbekannte Systeme irgendwie erzeugt, aber alles was wir heute schon wissen, ist auch im Spiel so eingebaut. Und wenn wieder ein System genauer erforscht wurde (also von den Menschen heutzutage) , dann wird es im Spiel auch genauso gestaltet.
All die Sterne, die wir von der erde aus sehen können, sind sowieso schon genau an der richtigen Stelle im Spiel und haben die Eigenschaften, die wir heute kennen.
Im Spiel sehe ich das Band der Galaxie so, wie es an dem Standort, an dem ich mich gerade befinde, auch aussehen würde. Denn das alles ist berechnet und nicht nur eine Textur im Hintergrund.
Das macht das Spiel aus! Es ist so realistisch wie es nur sein kann, ohne den Spielspaß zu unterbrechen.

Ein tolles Spiel!

 

 

 

 

malzbie